Soziale Arbeit wird sichtbar gemacht

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Arbeiterwohlfahrt Südsachsen beteiligt sich am Aktionstag der Hochschule Mittweida
Es ist beinahe schon selbstverständlich: Vor der Arbeit bringt man den Nachwuchs in den Kindergarten, am Wochenende wird die Mutter im Seniorenheim besucht, und gerät der Alltag in schiefe Bahnen, helfen Beratungsstellen. Mit welch hohem Engagement in der Pflege, Betreuung, Bildung oder Erziehung gearbeitet wird, steht am 30. September an der Hochschule Mittweida im Mittelpunkt. Beim 2. Tag der Sozialen Arbeit sollen dann die Facetten und Menschen der regionalen Sozialarbeit für die Öffentlichkeit sichtbar und Projekte zum Teil auch erlebbar gemacht werden. Der Tag der Sozialen Arbeit wird mit seinem vielfältigen Programm wie ein Basar funktionieren und hat nichts mit einem Kongress zu tun. Stattdessen kann man einfach hinschauen und sich etwas Interessantes heraussuchen. Dazu zählen drei Fachvorträge zur kommunalen Asylpolitik, Obdachlosigkeit in Kleinstädten und Fachkräften in der sozialen Arbeit sowie 60 thematische Einzelveranstaltungen, bei denen Träger und Institutionen ihre Vorhaben vorstellen. Ergänzt wird das mit Kultur.

Initiator der Aktion ist neben der Hochschule das „Forum Sozial“, das sich aus der Ideenschmiede Smart-City-Mittweida zur Belebung der Stadt Mittweida heraus gründete und seitdem die Fakultät Soziale Arbeit, Stadtverwaltung, Landkreisbehörde, Schulen als auch freie Träger und Einrichtungen der Sozialarbeit vernetzt. Dazu gehört auch die Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gemeinnützige GmbH, die allein in Mittweida drei soziale Einrichtungen betreibt und beim Tag der Sozialen Arbeit mit im Boot ist.

Am 30. September wird dort das AWO-Projekt „Siebenradtour als Motivation“ vorgestellt, das Menschen mit Handicap eine ungehinderte Teilhabe im Team und Kontakte mit anderen ermöglicht. „Ich bin der Hochschule sehr dankbar, dass wir uns mit einer Projektvorstellung einbringen dürfen, auch weil diese Art von Veranstaltung eine Wertschätzung der sozialen Arbeit ist“, erklärt André-Aljoscha Steiner, Geschäftsführer der AWO Südsachsen. Obwohl die Sozialwirtschaft in Deutschland mittlerweile mehr Arbeitsplätze habe als die Automobilindustrie, so erhält die sensible und anspruchsvolle Tätigkeit oft nicht die gleiche Anerkennung wie andere Branchen, sagt Steiner.

Willkommen bei der AWO Südsachsen gGmbH

Am 1. September 2015 wurde in Anwesenheit zahlreicher Gäste, Freunde und Partner die neu errichtete intensiv-therapeutische Wohngruppe (IWG) des Kinder- und Jugendwohnens „Tannenmühle“ der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gemeinnützige GmbH offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Der Neubau am Kirchsteig 4 im vogtländischen Markneukirchen bietet künftig zwölf Kindern ein neues Zuhause. Dafür entstanden im Erd- und Obergeschoss moderne Wohnungen und im Dachgeschoss Wohnraum für die Erzieher. Der Neubau wurde notwendig, weil die Betriebserlaubnis für die ehemalige IWG „Spatzennest“ in Markneukirchen befristet war. Weil die AWO trotz intensiver Suche keine Ersatzwohnungen in der Größenordnung finden konnte, entschied sich das Unternehmen im Jahr 2012 für den Neubau eines Doppelhauses am Kirchsteig 4 in Markneukirchen. Im Juli und August 2015 konnte dort der Nachwuchs sein neues Domizil beziehen.

Hinter dem Bau verbirgt sich ein langer Weg mit vielen schwierigen Etappen. Weil sich während der Bauphase an mehreren Stellen im Gebäude durch bautechnische Faktoren holzzerstörende Pilze ausbreiteten, musste ein Baustopp erfolgen. Daraufhin wurden Bausachverständige beauftragt, die Schäden zu überprüfen. In der Folge wurde unter anderem der Dachstuhl komplett abgetragen und wieder neu aufgebaut. Die Gesamtkosten für die Errichtung des Gebäudes belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Dort nicht mit enthalten ist die Summe für die Beseitigung der Bauschäden in Höhe von etwa 434.000 Euro inklusive der damit verbundenen Folgekosten. Auf dem Außengelände werden noch drei Garagen entstehen.

Während der Feier, die von Einrichtungsleiterin Brigitte Lucas eröffnet wurde, gab es Grußworte von André-Aljoscha Steiner (Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gemeinnützige GmbH), Dr. Berthold Geier (Leiter des Jugendamtes im Vogtlandkreis), Andreas Rubner (Bürgermeister von Markneukirchen) und René Vits (stellvertretender Vorsitzender des AWO Landesverbandes Sachsen e. V.). Auch der Nachwuchs hatte sich in die Einweihungsfeier mit eingeklinkt und sorgte mit einem musikalischen Intermezzo für viel Applaus unter den Gästen. Zu den etlichen Geschenken für die Kinder zählte auch ein symbolischer Scheck in Höhe von 1.119 Euro, den André-Aljoscha Steiner an Brigitte Lucas überreichte. Dabei handelte es sich um Spendengelder, die in den vergangenen Monaten für die Einrichtung gesammelt wurden.

Arbeiterwohlfahrt wirbt bei Ausbildungsmesse für Pflegeberuf

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Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Südsachsen gemeinnützige GmbH beteiligt sich am 12. September 2015 in der Zeit von 10 bis 15 Uhr an der Ausbildungsmesse „Schule macht Betrieb“. Sie findet im Bildungs- und Kommunikationszentrum im Wasserkraftwerk Mittweida (Ortsteil Neudörfchen) an der Weinsdorfer Straße 39 statt, wird vom Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Mittweida organisiert und präsentiert verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten in der Region.

Die AWO Südsachsen gemeinnützige GmbH wird auf der Messe in erster Linie als Botschafter der Pflegebranche auftreten und für eine fundierte Ausbildung des Berufes Altenpfleger/in werben. Denn die Branche der Altenpflege verzeichnet, wie kaum eine andere, eine hohe Nachfrage an sehr gut ausgebildeten Fachkräften. Weil der Anteil der älteren Menschen immer größer wird, hat der Pflegeberuf absoluten Zukunftsbedarf und ist besser als sein Ruf,  denn es ist ein sehr vielseitiger und ganzheitlicher Beruf. Darüber hinaus bietet das Berufsfeld zahlreiche Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten in der stationären und ambulanten Pflege. Wer also nach der Schule bei der AWO als Altenpfleger/in durchstarten will, erhält an unserem Messestand in der Maschinenhalle des Wasserkraftwerkes gebündelte Informationen aus erster Hand.

Der soziale Träger beschäftigt derzeit insgesamt 15 Auszubildende und betreibt 14 Einrichtungen in den Landkreises Mittelsachsen, Erzgebirge, Vogtland und Zwickauer Land. Hierzu gehören drei Kindertagesstätten, ein Kinder- und Jugendheim, fünf Seniorenzentren, eine Sozialstation in Mittweida, zwei Wohnstätten für Menschen mit Behinderung, eine Sozialtherapeutische Wohnstätte und ein Gesundheitszentrum als Mutter/Vater-Kind-Vorsorgeklinik.

Willkommen bei der AWO Südsachsen gGmbH

Hildegard Drechsel aus Mittweida hat am 13. August ihren 100. Geburtstag im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gGmbH gefeiert. An ihrem Ehrentag waren Geschäftsführer André-Aljoscha Steiner, Familienmitglieder, Freunde und auch Mittweidas Oberbürgermeister Matthias Damm zum Gratulieren gekommen, während der Nachwuchs der benachbarten AWO-Kindertagesstätte „Regenbogen“ mit einem musikalischen Geburtstagsständchen für Freude sorgte.

Die Seniorin, die in Hainichen und Seifersbach aufwuchs, verschlug es damals mit ihrem Mann nach Böhlen in die Nähe von Leipzig und danach ins elterliche Haus nach Dreiwerden zurück. Die gelernte Verkäuferin, arbeitete dort viele Jahre lang in der Papierfabrik, aber auch in der Baumwollspinnerei Mittweida. Zuletzt lebte Drechsel alleine in einer kleinen Wohnung in Mittweida, bevor sie 2010 ins Seniorenheim wechselte. Anschluss an andere Bewohner zu finden fiel ihr nicht schwer, denn die lebensfrohe Seniorin ist sehr kontaktfreudig. „Mir gefällt es hier sehr gut, denn ich habe viele freundliche Leute um mich herum“, erzählt die Seniorin, die auch viel Abwechslung in dem Seniorenzentrum findet.

Die Heimbewohner bekommen regelmäßig Besuch vom Nachwuchs des AWO-Kindergartens und der Laienspielgruppe der Mittweidaer Pestalozzi-Schule. Zudem gibt es ein breit gefächertes Freizeitangebot in der Einrichtung, das sehr großen Zuspruch findet und das Ziel hat, die älteren Menschen intensiver am täglichen Leben teilhaben zu lassen. So gibt es das ganze Jahr über neben den laufenden Angeboten innerhalb der Betreuung und Alltagsbegleitung feststehende Aktivitäten, zu denen Kaffeenachmittage, kreatives Gestalten, Seniorengymnastik, Gesprächsrunden und gemeinsames Singen zählen. „Wir haben sogar einen eigenen Haus-Chor, der etwa 15 Mitglieder zählt“, sagt  Anika Kuba, die Leiterin des AWO Seniorenzentrums ist. Derzeit leben dort über 70 ältere Frauen und Männer, die zum größten Teil aus der Region stammen. Die Bewohner sind durchschnittlich 82 Jahre alt.

Arbeiterwohlfahrt Südsachsen blickte mit Festakt auf 25-jährige Unternehmensgeschichte zurück

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Die Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gemeinnützige GmbH blickte am 20. Juni 2015 mit einem Jubiläumsfest auf ihre mittlerweile 25-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Zum Festakt, der im Park des AWO Seniorenzentrums an der Südstraße zelebriert wurde, kamen annähernd 60 Besucher. Darunter Vertreter vom AWO Landesverband Sachsen e. V., dem AWO Kreisverband Mittweida e.V., langjährige Wegbegleiter als auch regionale Partner aus Politik und Wirtschaft.

Während des Festaktes, der vom Brass Collegium Sachsen musikalisch umrahmt wurde, gab es einen Rückblick in die Geschichte des sozialen Dienstleiters, der im Februar 1999 aus dem neun Jahre zuvor gegründeten AWO Bezirksverband Chemnitz hervorging. Getragen wurde die Neugründung noch während der politischen Wende von Frauen und Männern, die sich für andere Menschen freiwillig ins Zeug legen wollten und dafür Orts-, Kreis- und Bezirksverbände aus der Taufe hoben. Heute sind fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gemeinnützige GmbH beschäftigt. Hinzukommen Personen, die mit Hand und Herz ehrenamtlich in ganz unterschiedlichen Bereichen engagierte Hilfe leisten. Bei der Feier anwesende Ehrenamtliche durften sich über eine Würdigung seitens André-Aljoscha Steiner, dem Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gemeinnützige GmbH freuen.

Damit man sich noch recht lange an den nicht alltäglichen Festakt erinnert, wurde im Gelände des Mittweidaer Seniorenzentrums mit Hilfe einer ortsansässigen Gärtnerei und den Mädchen und Jungen aus der Mittweidaer AWO Kindertagesstätte „Regenbogen“ ein Kalifornischer Mammutbaum gepflanzt, der mehr als 3.000 Jahre alt werden kann.

Die Veranstaltung, die für den Wohlfahrtsverband ein großer Erfolg war, wurde von zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Unternehmen unterstützt.

AWO Kuratoriumsmitglieder des Müttergenesungswerkes besuchten AWO Gesundheitszentrum am Spiegelwald

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Um sich ein Bild von der erfolgreichen Arbeit der Mutter/Vater-Kind-Vorsorgeklinik der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Südsachsen gemeinnützige GmbH in Grünhain-Beierfeld zu machen, besuchten am 3. und 4. Juni 2015 Marion Mikula, AWO-Referentin für Gesundheit und Helga Kühn-Mengel, SPD-Mitglied im Bundestag das AWO Gesundheitszentrum am Spiegelwald. Die beiden Frauen sind AWO Kuratoriumsmitglieder des Deutschen Müttergenesungswerkes, dem auch die erzgebirgische Einrichtung angehört.

Während eines Hausrundganges konnten die Gäste die Einrichtung näher kennenlernen und bekamen dabei Einblicke in die konzeptionelle Umsetzung von Therapieangeboten. Darüber hinaus gab es Gelegenheit mit dem Kurhauspersonal sowie mit Ärztinnen und Ärzten ins Gespräch zu kommen, die ein wichtiger Bestandteil für die erfolgreiche Arbeit der Mutter/Vater-Kind-Vorsorgeklinik sind. Auch Dialoge mit Müttern und Vätern, die zurzeit das AWO Gesundheitszentrum besuchen, standen auf der Tagesordnung.

Mit der Einladung ins Erzgebirge wollte sich die AWO Südsachsen gemeinnützige GmbH in erster Linie für die Unterstützung des Deutschen Müttergenesungswerkes bedanken. „Durch eine stärkere Verpflichtung der Krankenkassen hatte es letztlich die entscheidende Finanzierungsgrundlage und nicht zuletzt auch eine Orientierung für die Konzeptentwicklung sowie die Gestaltung und Ausstattung unseres Haus gegeben“, sagte Einrichtungsleiterin Elvira Kosuch. Dank der anspruchsvollen Normen des Deutschen Müttergenesungswerkes, die eine wertvolle Grundlage sind, konnte sich so die Mutter/Vater-Kind-Vorsorgeklinik in den vergangenen Jahren modern und zweckentsprechend entwickeln. Dazu zählt mittlerweile auch eine Vater-Kind-Vorsorgekur, die im Januar 2015 erstmals nach neuem Konzept stattfand.

Bei ihrem Besuch konnten die beiden AWO Kuratoriumsmitglieder des Deutschen Müttergenesungswerkes einen sehr guten Eindruck von der Einrichtung gewinnen. „Es wurde deutlich, dass hier auf einem sehr anspruchsvollem Niveau gearbeitet wird und wie mit gezielten Angeboten die Potentiale der Mütter und Väter wiederbelebt werden können“, betonte Kühn-Mengel.

Arbeiterwohlfahrt stellt Nachwuchs Pflegeberufe vor

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Über 1.000 Schüler(innen) der Fachoberschulen und Gymnasien haben vom 9. bis 14. März hinter die Kulissen von reichlich 150 mittelsächsischen Unternehmen blicken und dabei weit mehr als 150 Berufsfelder kennenlernen dürfen. Gelegenheit dazu bot die Woche der offenen Unternehmen mit über 620 Veranstaltungen. An der Aktion beteiligte sich zum ersten Mal auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Südsachsen gGmbH, die an gleich drei Mittweidaer Standorte einlud und dem Nachwuchs interessante Einblicke in den recht anspruchsvollen Berufsalltag des Heilerziehungspflegers, Sozialassistenten und Altenpflegers bot. Mehr als 30 Schüler(innen) schauten im Seniorenzentrum, der Wohnstätte für Menschen mit Behinderung und der Sozialstation vorbei. „Unsere Veranstaltungen waren bereits frühzeitig fast vollständig ausgebucht und vor allem für Mädchen von großem Interesse“, freute sich André-Aljoscha Steiner, Geschäftsführer der AWO Südsachsen gGmbH.

Wer sich allerdings für eine berufliche Laufbahn im pflegerischen Bereich entscheidet, sollte sich vorher ganz genau überlegen, ob er dafür das nötige Rüstzeug mitbringt. Diese Empfehlung hatte Anika Kuba, die Leiterin des AWO Seniorenzentrums ist, den jungen Besuchern mit auf den Weg gegeben. Unter ihnen befand sich auch Natalie Klotz (16) von der Johann-Gottlieb-Fichte-Oberschule Mittweida. „Die Einrichtung kenne ich bereits, weil hier meine Oma untergebracht war“, sagte Natalie. Die Lauenhainerin würde gern später in der Sozialbranche arbeiten, wo sie Menschen helfen kann. Ob sie sich für eine Lehre im Seniorenheim oder in einer Klinik entscheidet, will sie sich aber offen halten.

Eritreer sprechen bei AWO-Veranstaltung über ihre Flucht

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Wer aus Eritrea geflüchtet ist, hat jede Menge durchgemacht. Niemand weiß das besser als drei junge afrikanische Männer im Alter zwischen 27 und 34 Jahren, die vor knapp vier Monaten nach einer anstrengenden Odyssee in Deutschland strandeten und zurzeit in einer Unterkunft für Asylbewerber im Schwarzenberger Wohngebiet „Sonnenleithe“ leben. Obwohl sie sich im Moment in Sicherheit wiegen, erwartet die Männer eine ungewisse Zukunft. Denn Sie wissen nicht, wie es mit ihnen weitergehen soll. Um das Schicksal der Flüchtlinge besser zu verstehen, hatte Anfang März der AWO Ortsverband Grünhain zu einer Gesprächsrunde in die Räume des Gesundheitszentrums am Spiegelwald der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gGmbH eingeladen. Die drei Männer beantworteten dort den Gästen neugierige Fragen auf Englisch.

„Wir sind froh in Deutschland zu sein und möchten gern etwas Nützliches tun, aber das ist nicht so einfach“, erzählten die Afrikaner, die von Eritrea aus über den Sudan und Libyen flohen, dann in ein Boot umstiegen und über das Mittelmeer in Richtung Italien „schipperten“. Von dort aus, so sagen sie, war die weitere Reise nach Deutschland einfacher. Das Geld für die anstrengende Flucht – immerhin mehrere tausend Euro – bekamen sie von ihren Eltern in Eritrea sowie Freunden und Bekannten aus den USA. „Wir stehen mit ihnen per Telefon und Internet in Kontakt“, ließen die Asylsuchenden wissen. In Deutschland angekommen ging es für die Männer zuerst von München aus in Richtung Chemnitz und anschließend nach Schwarzenberg, wo sie zurzeit in einer großen Wohnung leben. Sie bietet Platz für insgesamt neun Personen.
Versorgt werden sie dort mit dem Nötigsten. Doch ihr Problem ist eher der ungeklärte Aufenthaltsstatus. „Wir können nur schlafen, einkaufen gehen und kochen, sonst nichts“, erzählten die Flüchtlinge. Gern würden sie auch Deutsch lernen, um sich besser verständigen zu können. Und zwar nicht nur beim Einkauf, sondern auch in Notfällen. Der eigentliche Stress sind allerdings die Gedanken an ihre ungewisse Zukunft. Sollten sie in ihr Heimatland zurückgeschickt werden, müssen die Eritreer womöglich mit Verhaftungen rechnen.

Der Fall der drei Afrikaner zeigt, dass das Thema Flucht auch 25 Jahre nach dem Mauerfall nichts an Brisanz verloren hat. Dass die Männer aus Eritrea geflüchtet sind, hat seinen Grund. Das Land mit 6,3 Millionen Einwohnern hat sich weitgehend nach außen abgeschottet, steht im permanenten Ausnahmezustand und gilt als das „afrikanische Nordkorea“. Die Bevölkerung teilt sich jeweils etwa zur Hälfte in Christen und Muslime auf, Anhänger des christlichen Glaubens werden verfolgt. Willkürliche Verhaftungen, Folter, Tötungen von Oppositionellen sind an der Tagesordnung, es gibt keine Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Etwa 10.000 Eritreer sind derzeit in Gefangenenlagern inhaftiert. Wer fliehen will, gilt als Oppositioneller oder Deserteur und kann erschossen werden. Eritreer stellen einen großen Anteil der Bootsflüchtlinge, die mithilfe von Schleppern über Libyen nach Italien kommen – wenn sie die gefährliche Überfahrt unter meist unmenschlichen Bedingungen überhaupt überleben. Schrecklich ist auch das Los derer, die über den Sudan nach Ägypten und in den Sinai verbracht werden und dort im Menschenhandel landen oder als Lösegeld Organe „spenden“ müssen.

Gesundheitszentrum bietet ab sofort Vater-Kind-Kurmaßnahmen nach einem qualitätsgeprüften Konzept an

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Die Mutter-/Vater-Kind-Vorsorgeklinik der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Südsachsen gemeinnützige GmbH in Grünhain, eine anerkannte Einrichtung des Müttergenesungswerkes (MGW), bietet ab sofort auch Kurmaßnahmen für Väter und ihre Kinder nach einem qualitätsgeprüften Konzept an. Die Gesundheitsmaßnahmen konnten in den zurückliegenden Jahren lediglich Mütter in Anspruch nehmen, obwohl auch Väter mit aufgebrauchten Kraftreserven spezifische Behandlungen und Angebote benötigen.

„Wir sind stolz darauf, dass wir jetzt in unserem Haus auch die väterspezifischen Qualitätsstandards des Müttergenesungswerkes erfüllen“, sagt Einrichtungsleiterin Elvira Kosuch. Die Kurmaßnahme der Väter wird zukünftig, ausgehend von ihrer Erkrankung und ihren Belastungen, ganzheitlich ausgerichtet sein. „Zum ärztlich verordneten Therapieplan zählen ebenso Sport- und Bewegungsangebote“, erklärt Kurleiterin Barbara Jähn. Darüber hinaus werden die Kinder qualifiziert betreut. „Auch die Vater-Kind-Beziehung wird dabei mit einbezogen“, ergänzt Jähn.
Die väterspezifischen Kurmaßnahmen nach MGW-Qualitätsstandards werden in diesem Jahr an fünf ausgewählten Terminen durchgeführt. Die Vater-Kind-Maßnahmen finden in einer Gruppe von mindestens fünf Vätern parallel zu den Mutter-Kind-Maßnahmen statt. „Die Mütter und Väter erhalten dabei einen individuellen Therapieplan, der medizinische, physiotherapeutische und psychosoziale Anwendungen und Therapien  umfasst“, sagt Kosuch.

Die erste Maßnahme nach neuem Konzept für Vater-Kind-Vorsorgekur hat am 27.Januar 2015 in Grünhain begonnen. Dazu waren 27 Mütter, 7 Väter und 54 Kinder im verschneiten Erzgebirge angereist. Die Vorsorgekur dauert 21 Tage. Das Team hat sich inhaltlich und organisatorisch umfassend auf die neuen Anforderungen vorbereitet. „Dabei machten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch mit den neusten Erkenntnissen der Gesundheitswissenschaften zur Genderspezifik vertraut“, sagt Kosuch.

Väter, die sich für eine Vater-Kind-Kur interessieren, können sich an eine der rund 1.300 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände im Verbund des MGW wenden. Die väterspezifischen Kurmaßnahmen werden bereits seit Mitte 2014 unter dem Dach des MGW durchgeführt. Möglich wurde dies durch die Bildung einer „Zustiftung Sorgearbeit“, die den Stiftungszweck erweiterte und seitdem auch Väter und Pflegende in die Arbeit des MGW mit einbezieht. Die Zustiftung konnte mit einem ersten Grundstock gebildet werden. Für den weiteren Ausbau sowie insbesondere für die Unterstützung von Bedürftigen bei Kurmaßnahmen werden weitere Spenden benötigt.

Informationen zum MGW, den neuen Vater-Kind-Maßnahmen und zur „Zustiftung Sorgearbeit“ erhalten Sie im Internet unter www.muettergenesungswerk.de. Informationen zur Kurberatung erteilt Claudia Meyer vom AWO Gesundheitszentrum am Spiegelwald, Mutter-/Vater-Kind-Vorsorgeklinik unter Ruf 03774 6610 oder via E-Mail unter gruenhain@awo-suedsachsen.de.

Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gGmbH ist jetzt als Gesamtunternehmen zertifiziert

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Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Südsachsen gGmbH ist jetzt als Gesamtunternehmen nach den anspruchsvollen und international gültigen Normenforderungen der DIN EN ISO 9001:2008 sowie dem branchenspezifischen Kriterienkatalog des AWO Bundesverbandes zertifiziert worden. Der Wohlfahrtsverband wird bereits seit 2009 durch die DQS GmbH (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) mit Sitz in Frankfurt am Main zertifiziert.
Im zweiten Überwachungsaudit des bestehenden Zertifizierungsverfahrens wurden die beiden letzten noch ausstehenden Einrichtungen, die Sozialstation in Mittweida (Mittelsachsen) als auch das Kinder- und Jugendwohnen „Tannenmühle“ in Erlbach (Vogtland) erfolgreich mit eingebunden. Somit ist die AWO Südsachsen gGmbH, als eine der wenigen in dieser Komplexität aufgestellten Wohlfahrtsverbände, jetzt in allen Geltungsbereichen zertifiziert.

„Ich bin stolz auf die Gütesiegel, denn sie bescheinigen unserem Unternehmen ein ausgezeichnetes Qualitätsmanagement und eine sehr hohe Prozessqualität nach standardisierten Verfahren“, freut sich André-Aljoscha Steiner, Geschäftsführer der AWO Südsachsen gGmbH. Darüber hinaus quittiert das mit den AWO-Kriterien verknüpfte Zertifikat dem Unternehmen eine hohe Bindung mit den Werten der Arbeiterwohlfahrt. Es trägt außerdem zur Sicherheit in den täglichen Abläufen als auch zur Entwicklung einer bewussten Unternehmens- und Markenkultur bei. Davon profitieren nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern ebenso die jungen und älteren Kunden des Wohlfahrtsverbandes. „Sie können sich auch zukünftig darauf verlassen, dass ihrer Betreuung klar definierte Qualitätsstandards zugrunde liegen“, sagt Steiner.

In der Zertifizierung steckt ein mehrjähriger Vorbereitungsprozess, der von der Abteilung für Qualitätsmanagement gesteuert und von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen mitgetragen wurde. „Es war eine intensive Zeit, aber die Mühe hat sich gelohnt“, sagt Cornelia Fleischer, die Qualitätsmanagerin bei der AWO Südsachsen gGmbH ist. Während des Überwachungsaudits hatten die Prüfer keine Abweichungen festgestellt. „Qualität ist das Gegenteil von Zufall. Wir tragen eine hohe Verantwortung gegenüber den Kunden, unsere Leistungen bei immer restriktiveren Rahmenbedingungen in hohem qualitativen, aber auch effizientem Handeln zu erbringen“, erklärt Fleischer.

Allerdings gibt es keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen, denn das seit diesen Tagen druckfrisch vorliegende Zertifikat der DQS GmbH gilt vorerst bis Ende dieses Jahres. „Danach folgt die zweite Re-Zertifizierung des Gesamtunternehmens“, blickt Fleischer voraus.